Wohngruppen für Fortgeschrittene - Generation 50+

Moderation und sozialwissenschaftliche Begleitung des Pilotprojekts Steinbruchstraße 8, Wien 16.

Mit dem Modellprojekt "Wohngruppen für Fortgeschrittene", das den Fokus auf die differenzierten Wohnbedürfnisse der Generation 50+ legt, soll ein weiterer Baustein in der Versorgungslandschaft für zukunftsorientiertes Wohnen exemplarisch umgesetzt und damit die Breite der Wohnmöglichkeiten im Alter gezeigt werden. Projektziel ist die moderierte, sozialwissenschaftlich begleitete Entwicklung alternativer Wohnformen für Menschen, die in ihrem dritten Lebensabschnitt selbstständig im eigenen Wohnungsverband aber in Gemeinschaft einer Wohngruppe wohnen möchten.

Das Pilotprojekt richtet sich an Personen, die sich in ihrer nachfamiliären und/oder nachberuflichen Lebensphase aktiv für das Wohnen in einer "Wohngruppe 50+" entscheiden, in der das Leben in separaten barrierefreien Wohnungen mit einem verbindlichen Engagement für die Hausgemeinschaft gekoppelt ist. Ziel ist eine modellhafte Wohnform von "Fortgeschrittenen", die sich auf der Basis gemeinschaftlich erarbeiteter Grundlagen als Hausgemeinschaft organisieren wollen. Das Wort "fortgeschritten" meint dabei nicht nur fortgeschritten im Alter, sondern insbesondere auch in den persönlichen Wohnbedürfnissen und der Fähigkeit zum gemeinschaftlichen Wohnen.

Zielgruppenspezifische Anforderungen sollen dabei erfasst, neue Lösungen entwickelt und beispielhaft umgesetzt werden. Die Idee orientiert sich am Konzept der "Wohngruppen" als selbstgewählte Nachbarschaften, wie sie aus Wiener, regionalen und internationalen Wohngruppenprojekten bekannt sind.

Rechtlich stellt das Modellvorhaben ein so genanntes "Kooperationsprojekt" von Wohngruppen-Interessenten mit einem gemeinnützigen Wohnbauträger dar, bei der letzterer

  • eine Wohngruppe bildet bzw. aufnimmt,
  • diese an der Planung auf einem vorhandenen Grundstück optimal beteiligt,
  • sie über ein speziell zu entwickelndes "Mitbestimmungsstatut" (Bewirtschaftungsvertrag o. ä.) an der zukünftigen Verwaltung beteiligt sowie ihr gewisse Nutzungsrechte einräumt (Garten, Gemeinschaftsräume) und
  • ihr ein gewisses Vorschlagsrecht bei der Vergabe von frei werdenden Wohnungen einräumt.

Das Projekt "Wohngruppen für Fortgeschrittene - Generation 50+" ist ein langfristig angelegtes Vorhaben der "Neue Heimat - Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsges. Ges.mbH." zur Entwicklung eines zielgruppengerechten Wohnungsangebotssegmentes, das mit einem Pilotprojekt in Wien 16, Steinbruchstraße 8 startet. Geplant sind ein "Hofhaus" mit 13 Wohnungen und eine "Etagen-Gemeinschaft" mit 7 Wohneinheiten sowie dazugehörende Gemeinschaftsräume und Terrassen.

Die beispielhaften Ergebnisse bzw. Erfahrungen sollen in der Folge bei weiteren Projekten in optimierter Form umgesetzt werden können.

Die Erarbeitung des Grundkonzeptes über Expertenworkshops, die sozialwissenschaftliche Begleitung sowie die Moderation des Gruppenprozesses und der Planungsbeteiligung erfolgt durch wohnbund:consult, einem engagierten Büro mit langjähriger Erfahrung im Bereich Wohngruppen-Projekte, in enger Kooperation mit dem Wohnbauträger.

Dieser partizipative Entwicklungsprozess wird über eine Ko-Finanzierung von Bauträger, Wiener Wohnbauforschung und (in der Bezugsphase) auch von der Wohngruppe selbst getragen.
Fakten
  • Projektträger
    wohnbund:consult - Büro für Stadt.Raum.Entwicklung
  • Projektpartner
    NEUE HEIMAT-Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsges.m.b.H., Wien
  • Projektleitung/Bearbeiter
    Rainer Gutmann
    Susanne Reppé
  • Laufzeit
    Juli 2007 bis Juli 2008
  • Kontakt
    consult[at]wohnbund.at
    susanne.reppe[at]nh-gewog.at
  • Downloads
  • Abstract 94.19 KB
    Projektbericht 3.31 MB