Digitale Einsatzmittel in Wohnhausanlagen

Digitale Mittel kommen in Wiener Wohnhausanlagen in den letzten Jahrzehnten vermehrt zum Einsatz. Digitale schwarze Bretter, Online-Plattformen und elektronische Buchungs- und Zugangssysteme regeln heute immer mehr die Prozesse und Kommunikation zwischen Hausverwaltungen und BewohnerInnen. Im Hintergrund der Entscheidung für oder gegen den Einsatz von digitalen Kommunikationsmitteln stehen die Potenziale für die Steuerung dieser Prozesse und Kommunikation. Dabei werden Kosten im Sinne von finanziellem und organisatorischem Aufwand und der Nutzen für die Verwaltung der Wohnhausanlage sowie für die Wohnzufriedenheit der BewohnerInnen abgewogen. Doch welchen Einfluss haben die eingesetzten digitalen Mittel auf eine Wohnhausanlage? Und welchen Zweck kann ein verstärkter Einsatz digitaler Mittel im geförderten Wohnbau haben?

Diese Studie konzentriert sich auf digitale Mittel, die von den Hausverwaltungen zusätzlich zu etablierten Kommunikationsmittel wie E-Mails und Websites für die Kommunikation mit BewohnerInnen und zwischen den BewohnerInnen eingesetzt werden. Der Begriff Kommunikation umfasst in diesem Kontext sowohl die direkte Weitergabe von Informationen und den Austausch zwischen Personen als auch indirekte Kommunikation im Sinne eines grundsätzlichen Informationsangebots und der Regelung von Aushandlungsprozessen. Ausgeklammert sind daher automatisierte Schadensmelde- und Regulationssysteme, von den BewohnerInnen verwaltete Internetforen und ähnliche digitale Kommunikationsmittel, die keine Interaktion zwischen Hausverwaltungen und BewohnerInnen generieren.

Die Eingrenzung der Kommunikationsmittel ergibt sich aus dem inhaltlichen Fokus der Studie. Neben einer Erhebung und Sammlung verbreitet eingesetzter digitaler Kommunikationsmittel in Wohnhaus-anlagen gilt es, den Beitrag digitaler Kommunikationsmittel zum Zusammenleben und der Wohnzufriedenheit der BewohnerInnen zu identifizieren.

Die Studie ist von folgenden Forschungsfragen geleitet:
  • Welche digitalen Einsatzmittel werden in Wien verwendet?
  • Welche Anbieter gibt es? Was leisten die gängigen Modelle?
  • Welche Erfahrungen haben die Hausverwaltungen mit diesen Einsatzmitteln gemacht (besonders in Bezug auf das Zusammenleben)?
  • Welche Vor- und Nachteile bestehen? Wie wirken sie sich auf das Zusammenleben in der Nachbarschaft aus?
  • Welche Kriterien sind für einen erfolgreichen Einsatz digitaler Mittel ausschlaggebend?
  • Wie können diese Einsatzmittel weiterentwickelt werden?

Zur Beantwortung der Forschungsfragen beschreibt der Endbericht nach einer Darstellung des methodischen Vorgehens in den Kapiteln 2 bis 4 die Ergebnisse der Literaturrecherche und der Interviews. Kapitel 2 gibt einen thematischen Überblick der verfügbaren Literatur und der Schwerpunkte in den Publikationen. In Kapitel 3 werden vier digitale Kommunikationsmittel präsentiert und die Aussagen der InterviewpartnerInnen zu ihrem Einsatz zusammengefasst. Dabei wird, im Anschluss an die funktionale Beschreibung der einzelnen Kommunikationsmittel, genauer auf die Motivation und die Bedeutung des Kommunikationsmittels für die Hausverwaltungen, die Annahme und Nutzung durch die BewohnerInnen und die Erfahrungswerte und Hinweise der Befragten eingegangen. Im anschließenden Kapitel werden die Zukunftsperspektiven in den Plänen der Hausverwaltungen, den Wünschen der BewohnerInnen und den Entwicklungspotenzialen aus Sicht der Anbieter dargestellt. Kapitel 5 diskutiert auf Basis dieser Ergebnisse und Erkenntnisse aus anderen SORA Studien den Einfluss digitaler Kommunikationsmittel auf die Wohnzufriedenheit und das Zusammenleben. Zum Abschluss werden die wesentlichen Ergebnisse zusammengefasst. Empfehlungen für den Einsatz digitaler Kommunikationsmittel in Wohnhausanlagen werden in einem separaten Dokument gebündelt
Fakten