SanierungPlus - Altersgerechte und barrierefreie (barrierearme) Sanierung in Wiener Gemeindebauten

Aus einer Liste von Sanierungsobjekten wurde in Absprache mit Wiener Wohnen das Wohnhaus Mundygasse 1 im 10. Bezirk ausgewählt.

Die Eckdaten: Sockelsanierung, 162 Wohnungen, 32 Prozent Anteil von über 60-jährigen Mieter*innen.

Folgende Fragen waren Ausgangspunkt der Untersuchungen:

  • Wie können altersgerechte und barrierefreie Maßnahmen im Sanierungsprozess der Wiener Gemeindewohnungen noch besser integriert werden?
  • Welches Potenzial an Verbesserungsmöglichkeiten bestehen im Rahmen einer Wohngebäudesanierung und innerhalb eines vertretbaren Kostenrahmens?
  • In welcher Form kann vorhandenes Wissen aus unterschiedlichen Bereichen im Sanierungsprozess zusammengeführt werden?

Der Fragestellung hat sich das Team auf vier Ebenen angenähert:

  1. Begehungen des Gebäudes und der näheren Umgebung als Basis für die bauliche Evaluierung des Wohnobjekts und der Wohnumgebung.
  2. Kontextrecherche und Gespräche mit Expert*innen der Stadt Wien.
  3. Interviews mit Bewohner*innen.
  4. Eine Universal Design Ideenwerkstatt mit Teilnehmer*innen aus unterschiedlichen Organisationen der Stadt Wien.

Recherche und Kontextanalyse

Kurz zusammengefasst sind die wichtigsten Aspekte für alle Gesprächspartner*innen: Sicherheit, funktionierende Kommunikation, direkter Informationsfl uss, gute Zugänglichkeit, Integration in die Umgebungsentwicklung sowie rasche Reaktion auf gefühlte oder reale Probleme. Deren koordinierte Bearbeitung erfolgt auf zwei Ebenen: die gebaute Umgebung und in der Begleitung von sozialen Aspekten des Wohnens.

Für Senior*innen ist besonders die Sicherheit ein vorrangiges Th ema, und Ängste, die von Veränderungen ausgehen.

Für die beteiligten Organisationen liegt die bewährte Vorgangsweise im persönlichen und regelmäßigen Austausch, in der direkten Absprache vor Ort und der gemeinsamen Suche nach Lösungen. Diese positive Arbeit kommt in der öffentlichen Wahrnehmung allerdings zu kurz.

Die Lage des Wohngebäudes Mundygasse 1 ist verkehrsberuhigt, verkehrsgünstig und auch zur Stadt hin mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut angebunden. In Teilbereichen sind die Gehwege sanierungsbedürftig. Der Benachbarte Mundypark wird von den Bewohner*innen Mundygasse 1 eher gemieden. Der Spielplatz im Innenhof war im Beobachtungszeitraum wenig frequentiert. In der Befragung wurde angegeben, dass eher weiter entfernte Naherholungsgebiete genutzt werden, wie zum Beispiel der Laaerberg. Der relativ nahe gelegene Helmut-Zilk-Park ist im Bewusstsein noch nicht gut verankert, der Weg dorthin auch nicht besonders attraktiv.
Fakten
  • Auftraggeber
    Magistratsabteilung 50 (Wohnbauförderung und Schlichtungsstelle für wohnrechtliche
    Angelegenheiten) und IBA-Wien (Wohnbauforschung und internationale Beziehungen)
  • Projektteam
    Egger Veronika
    Ehrenstrasser Lisa
    Schweidler Franz
    Schweidler Gerald
    Spitaler Peter
  • Laufzeit
    07/2019 - 11/2019
  • Projektträger
    Wiener Wohnen
  • Downloads
  • Abstract_DE 3.11 MB
    Langfassung_DE 11.17 MB