Architekturtage 2010: Ein Publikums-Hit zum Jubiläum

Bereits zum fünften Mal fanden 2010 in ganz Österreich die Architekturtage statt. Zwei Tage lang, am 28. und 29. Mai, waren dabei unter dem Motto "1:1" wieder zahlreiche Architektur-Interessierte in allen Bundesländern unterwegs, um die rund 1000 Programmpunkte zu genießen.

• In Vorarlberg schwebten rund 700 gelbe "Ansichtsexemplar"-Ballons mit dem Logo der Architekturtage 2010 über den von 96 Gemeinden nominierten Bauten, die es an diesen Aktionstagen zu beachten und besuchen gab - und sorgten so für einen neuen BesucherInnenrekord.
• In Wien, in bewährter Tradition als Kooperation mit Bratislava veranstaltet, wurden vor allem die Schiffsstation von fasch & fuchs und der Hotelturm PS1 von Jean Nouvel am Donaukanal gestürmt. Ebenso begeistert nahm das Wiener Publikum die Touren zu Privatbauten und privaten Wohnräumen sowie die Schiene "Guter Jahrgang" mit Arbeiten junger ArchitektInnen an.
• Heiß her ging es in Kärnten beim "Schwitzenden Symposium" im Thermal Römerbad in Bad Kleinkirchheim, wo man bei hohen Temperaturen ganz entspannt spannenden Vorträgen lauschte und hitzige Diskussionen führte.
• In Salzburg war der Andrang zu den Führungen, die ein Erleben von Glaubensräumen verschiedener Religionen aus architektonischer Perspektive ermöglichten, besonders groß.
• Auch im Burgenland bilanziert man höchst erfreut: Vom Symposium über die Bustour bis zum Architekturfest nahm das Publikum die Programmpunkte mit großer Begeisterung auf.
• Zum absoluten Architekturtage-Höhepunkt in der Steiermark wurde das Abschlussfest der "banale" im ehemaligen Haus der Architektur in Graz.
• "Bauer sucht Architektin", eine Tour zum Thema ländliches Bauen, stieß in Oberösterreich auf besonderes Interesse, ebenso die Führung "Architektur macht Schule", in deren Rahmen auch die soeben mit dem Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit ausgezeichnete Volksschule Mauth in Wels besichtigt werden konnte.
• In Tirol zog es zahlreiche Interessierte auf die verschiedensten Baustellen und im Innsbrucker Walther-Park wurde die Plattform "Ich will an den Inn" mit großer kreativer Energie zerlegt und zu neuen Objekten verwandelt, die sofort vom Publikum in Beschlag genommen wurden.
• Niederösterreich wagte sich heuer mit einem vollbesetzten Bus bis nach Budapest und bot ein spannendes Filmprogramm in Krems.

Als großer Erfolg erwiesen sich erneut die in allen Bundesländern veranstalteten Kinder- und Jugendprogramme. Im Architekturzentrum Wien zählte man etwa bei den Veranstaltungen für Kinder über 470 BesucherInnen.

Die nächste Gelegenheit die Architekturtage in ganz Österreich zu genießen bietet sich 2012.

Traditionell war das Wiener Programm das umfangreichste und bot eine breite Palette an unterschiedlichen Formaten und Entdeckungsmöglichkeiten. Auf dem Programm standen Thementouren, Einzelbesichtigungen, Grätzelspaziergänge, Kinder- und Jugendangebote, Architektur im Film sowie Offene Ateliers.

Viele Touren wurden zweimal angeboten, um möglichst hohe Flexibilität beim Zusammenstellen des persönlichen Programms zu gewähren! Zahlreiche Einzelobjekte (ebenfalls im Doppelpack!) ergänzten die Touren und schufen vielfache Möglichkeiten zur individuellen Programmgestaltung. Wie auch in den vergangenen Jahren waren die Wiener GB Stern - Gebietsbetreuungen Stadterneuerung - auch bei den Architekturtagen 2010 mit umfangreichem und vielfältigem Programm dabei.

Wohnbau in Wien

Die Bremer Stadtmusikanten als Terrassenhaus
Architektur: ARTEC Architekten (Bettina Götz, Richard Manahl)
Bauherr: Neues Leben Gemeinnützige Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft

Frauenwohnprojekt [ro*sa] Donaustadt
Architektur: Köb&Pollak Architektur
Bauherr: WBV - GPA Wohnbauvereinigung für Privatangestellte
Nutzerinnen: Verein Frauenwohnprojekt [ro*sa] Donaustadt

Karree St. Marx - KSM Wohngebäude
Architektur: querkraft architektur
Landschaftsarchitektur: 3:0 Landschaftsarchitektur
Bauherr: Bauhilfe

Karree St. Marx - Wohnhausanlage Viehmarktgasse
Architektur: Geiswinkler & Geiswinkler Architekte
Landschaftsarchitektur: 3:0 Landschaftsarchitektur<
Bauherr: Sozialbau AG

Sanierungsprojekt Kaiser Ebersdorferstraße
Führung durch das österreichweit einzigartige Sanierungsprojekt - Thermische Sanierung der Bestandsgebäude auf Niedrigenergie-Standard verbunden mit Aufstockung in innovativem Passivhaussystem.

Zieglergasse 61 - Wohnen und Arbeiten in ehemaliger Hinterhofindustrie
Eine ehemalige Druckerei wurde zu außergewöhnlichen Wohnungen nach Wünschen der NutzerInnen - mit dem renovierten Flachdach als Terrasse - ausgestaltet.
Architekten: Paul Jung, Fabien Barthelemy und Martin Andorfer

Neues Wohnen in alten Häusern - Sanierungen im Wohnbau
Ein Spaziergang durch den 12. Bezirk zu einigen gelungenen Beispielen von sanierten Wohnhäusern mit unterschiedlichen Sanierungsschwerpunkten.

Heterogene Wohnformen am Westgürtel - Spaziergang zwischen 7., 15. und 16. Bezirk

Passivhaus-StudentInnenheim Kandlgasse 1070 Wien
Architektur: Atelier 4 architects
Bauträger: ÖSW (Österreichische Siedlungswerk)
Betreiber: OeAD (Österreichischer Auslandsdienst)

Wohnprojekt 55+ Grundsteingasse, 1160 Wien
Projektplanung: Bauträger WBV
Architektur: Klerings, raum & kommunikation Korab KG
Umbau eines Hauses aus der Vorgründerzeit in enger Abstimmung mit der künftigen BewohnerInnengruppe in ein Wohnhaus für Personen ab 55 umgewandelt.

Wohnen der Nationen, Brunnengasse 54-56, 1160 Wien
Projektplanung: NMPB Nehrer, Medek u. Partner Architekten ZT GmbH
Ein geförderter Neubau für BewohnerInnen unterschiedlicher Herkunft im Bereich des Yppenheimes.

Exkursion durch Häuser und Zeiten in der Brigittenau
- Führung durch den "Engels-Hof"
- Haus Forsthausgasse 26A
- Haus Leystraße 25 - 27,

Stuwerviertel - ein Stadtteil im Wandel?!
Stuwerviertel als Zielgebiet der Stadtentwicklung als Wohngebiet mit hohem Grünanteil und hoher Dichte.
- Passivhaus Jungstraße 14, ehemalige Wilhelmkaserne
- Messe-Caree Nord, Ausstellungsstraße

Weitere Touren bzw. Besichtigungen von Dachbodenausbauten sowie Kleinhäusern am Stadtrand.