PREFAB-Elemente im mehrgeschoßigen Wohnbau
Marktanalyse und kommunale Perspektiven

Der extensive Einsatz von vorgefertigten Bauelementen im Rahmen einer Strategie des industrialisierten und seriellen Bauens bietet große Chancen für den sozialen Wohnbau in Wien. Höhere Bauleistungen und Bauraten, und kürzere Bauzeiten bringen ein beträchtliches Einsparungspotenzial im Bereich der Baukosten und die Chance auf eine deutlich höhere Produktion.

Umgelegt auf die sozialen Wohnbauprojekte in Wien der letzten 10 Jahre (6,3Mrd.Euro) bedeutet dies:
  • 2,5 Mrd. Euro an Bauleistungen, die durch Fertigteile ersetzt werden könnten
  • 1 Mrd. Euro an eingesparten Baukosten, die in den sozialen Wohnbau reinvestiert werden können

Durch die kürzeren Bauzeiten (bis zu 40%) können Flächen auch deutlich früher zur Vermietung kommen und damit auch früher zur Refinanzierung der Investitionen beitragen.

Die neue Bauweise hat deutliche Auswirkungen auf die Beschäftigung in der Bauwirtschaft. Allerdings wird erwartet, dass durch die besondere Schichtung der Arbeitskräfte am Bau (großer Ausländeranteil), der Großteil der Effekte außerhalb des heimischen Arbeitsmarktes anfällt.

Das größte Potenzial im Bereich Fertigteile haben in der Zukunft die Baustoffe Beton und Holz bzw. Verbundstoffe aus Holz und Beton. Die Aktivierung des vollen Potenzials wird aktuell von zu geringen Produktionskapazitäten auf Seite der Fertigteil-Industrie behindert.

Neue Bauweisen, Gebäudetypologien und standardisierte Industrieprodukte können den Output im mehrgeschoßigen Wohnbau deutlicher höhen und damit der Kommune helfen, die großen Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen. Wichtige Voraussetzung für den Erfolg ist dabei eine enge institutionalisierte Kooperation aller Stakeholder im sozialen Wohnbau, von den Finanziers und Auftraggebern, über die Planer und die Industrie bis hin zu den Bauunternehmen.
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