Wohnqualität und soziale Gerechtigkeit in Wien. Ein Vergleich von Wohnqualität und Bewohnerstrukturen zwischen 1995 und 2008

Ziel und Fragestellung der Studie

In der Wiener Bevölkerung ist in den letzten Jahren sowohl die subjektive Wohnzufriedenheit als auch die objektive Wohnqualität weitgehend gestiegen. Dies geht aus den drei seit Mitte der 1990er Jahre stattgefundenen Erhebungen zur Lebens- und Wohnqualität der WienerInnen hervor. Die Verbesserungen betreffen beispielsweise die Ausstattung der Wohnungen mit Außenbereichen oder technische Verbesserungen im Bereich des Wohnhauses. In manchen Bereichen gab es auch keine deutlichen Veränderungen, so etwa die Ausstattung der Wohnanlagen mit begehbaren Grünflächen.

Neben der Neubautätigkeit sowie der Altbausanierungen und den damit einhergehenden Veränderungen der Wohnqualität wurden für den geförderten Wohnbau in Wien die Zugangsbestimmungen in den vergangenen Jahren geändert - insbesondere wurde der Zugang von MigrantInnen zum sozialen Wohnbau erleichtert. So war etwa die Öffnung von Notfallwohnungen für MigrantInnen im Jahr 2001 eine wichtige Änderung. Weiters wurde im Jänner 2006 die EU-Richtlinie zur Gleichbehandlung von AusländerInnen, die sich länger als fünf Jahre im Land aufhalten, umgesetzt. Dies hatte Auswirkungen auf den Zugang zu Gemeindebauten und geförderten Wohnungen in Wien und zieht eine Veränderung des Sozialgefüges im geförderten Wohnbau nach sich.

Basierend auf den Fragebogenerhebungen zur Lebensqualität in Wien wurden drei Fragestellungen behandelt, die die oben skizzierten Veränderungen im Wiener Wohnbau betreffen:

  • Welche sozialen Gruppen haben von der Verbesserung der objektiven Wohnqualität profitiert und in welchen Gruppen ist kein Anstieg der Wohnqualität zu verzeichnen? Welche Typen von Haushalten zählen zu den "GewinnerInnen" bzw. "VerliererInnen"? Zum einen erfolgt ein Zeitvergleich der Wohnqualität verschiedener Haushaltstypen. Zum anderen wird die Wohnqualität von ausländischen StaatsbürgerInnen und eingebürgerten Personen mit jener der "einheimischen" Wiener Bevölkerung verglichen.
  • Wie hat sich die BewohnerInnenstruktur im Gemeindebau seit 1995 verändert? Welche Veränderungen ergeben sich durch die Öffnung des Gemeindebaus für Drittstaatenangehörige und den Zuzug von MigrantInnen?
  • Welche Bevölkerungsgruppen wohnten 2003 bzw. 2008 in neu errichteten, geförderten Genossenschaftswohnungen im Unterschied zu privat vermieteten Wohnobjekten? Welche sozialen Schichten werden durch diese Bauvorhaben angesprochen? Im dritten und letzten Teil wird die BewohnerInnenstruktur in neu errichteten, geförderten Wohnungen untersucht. Neben soziodemographischen sowie sozioökonomischen Indikatoren werden auch die Wohnqualität, die Wohnkosten und die subjektive Wohnzufriedenheit dargestellt.
Fakten
  • Projektträger
    SORA Institute for Social Research and Analysis, Wien
  • Projektleitung/Bearbeiter
    Vlasta Zucha (Leitung)
    Julian Aichholzer
    Kathrin Gruber
    Christa Edlmayr
  • Laufzeit
    2010
  • Kontakt
    office[at]sora.at
  • Downloads
  • Abstract 34.07 KB
    Projektbericht 1.43 MB